Lehre der Farbkorrektur
Problem. Lösung
Wie der Name verrät, ist eine Farbkorrektur nötig, wenn etwas richtiggestellt werden muss. Sie ist die Lösung für ein Problem und nicht unbedingt bei jedem Gesicht erforderlich. Wenn Sie beispielsweise bei Augenringen, Rötungen, Flecken oder fahler Haut mit Foundation und Concealer keinen ausgeglichenen, gleichmäßigen und ruhigen Hautton erzielen können, dann ist eine Farbkorrektur die Lösung.Die Farbkorrektur besteht aus drei Schritten. Erstens: Feststellen, wo die Korrektur notwendig ist – beispielsweise unter den Augen oder um die Nase. Zweitens: Exakt bestimmen, was kaschiert werden soll. Schatten? Gelbliche oder rötliche Stellen? Drittens: Erst dann können Sie die richtigen und notwendigen Farbtöne und Produkte auswählen – dabei ist die fachgemäße Auswahl entscheidend, sonst kann das komplette Make-up in einem Desaster enden.
Paul Merchant, Global Head of Make-up bei Kryolan, hat seinen Farbkreis als zuverlässiges Hilfsmittel stets zur Hand: „Einen Farbkreis sollte man immer dabeihaben – Ich mache seit Jahren Korrekturen, bei verschiedensten Make-ups, und nutze meinen immer noch, wenn ich auf einen ungewöhnlichen Grundton treffe.“
Präsentieren und korrigieren
Unterschätzen Sie nie die Macht der Farbkorrektur. Sobald die Problembereiche mithilfe von Farbkreis und Ihrem Wissen über Hauttöne und -untertöne bestimmt wurden, ist ein ganzes Spektrum an Lösungen griffbereit.Gelb – kann verwendet werden, um violette oder blaue Untertöne zu kaschieren, beispielsweise bei bestimmten Fällen von Krampfadern, Blutergüssen, Dehnungsstreifen oder gebrochene Kapillaren.
Pink & Rot – eignen sich für den Augenbereich, um Augenringe zu beseitigen.
Orange & Lachs – gegen Augenringe und dunkle Flecken, die altersbedingt sind oder durch Sonneneinstrahlung verursacht wurden, und sogar zum Kaschieren von Blutergüssen. Orange zählt zu den Favoriten von Kryolan Trainer Jos Brands, der diese Farbe zur natürlich wirkenden Aufhellung dunkler Hauttöne verwendet.
Grün – einer der am häufigsten verwendeten Farbtöne; wird verwendet, um fast alles zu kaschieren: von mäßig starken Rötungen und Unreinheiten bis hin zu Muttermalen, Hautausschlag, Spuren von Akne sowie rötlich erscheinender Haut.
Pfirsich – eine etwas hellere Orange-Variante, für blassere Blautöne, zum Beispiel bei Augenringen.
Violett, Lila & Blau – wählen Sie Lila und Violett zur Neutralisierung von Gelbtönen. Blau hebt Orange auf, ist also zum Abdecken dunkler Flecken und zum Überdecken von Selbstbräuner geeignet.
Lassen Sie sich bei der Wahl Ihrer Korrekturstrategie Zeit. Eine gute Faustregel ist es, die Intensität der Farbe darauf abzustimmen, wie hell oder dunkel der Hautton ist. Wenn es sich um helle Haut handelt, benötigen Sie vermutlich die hellsten Farbtöne Ihrer Palette, für mittlere bis olivfarbene Haut dunklere Töne und für dunkle Hautnuancen noch intensivere Farben. Ein Beispiel: Pink funktioniert möglicherweise gut bei der Augenpartie eines hellhäutigen Models, während man sich bei einer dunkelhäutigeren Person eher für Orange-Pfirsich entscheidet. Dieses Prinzip gilt für sämtliche Korrekturfarben.
Korrekte Korrekturen
Es gibt jede Menge verschiedene Produkte und Anwendungsmöglichkeiten bei der Farbkorrektur. Am häufigsten sind Cremes und Fluids. Die Entscheidung für eine Lösung hängt von den persönlichen Vorlieben und dem vorliegenden Hautproblem ab.Fluids wie Ultra Make-up Base eignen sich hervorragend für kleinere Korrekturen und sorgen für eine transparentere Abdeckung – perfekt für ein gleichmäßiges Hautbild und zur Abdeckung von Unreinheiten.
Cremes sorgen für eine mittlere bis starke Abdeckung zum Kaschieren von stärkeren Verfärbungen, Hauterkrankungen und Pigment-flecken. Dermacolor Camouflage Creme wurde speziell zur Korrektur von starken Hautproblemen entwickelt. Oder probieren Sie Ultra Foundation Color Circle – erhältlich in drei-, vier- und sechsfarbigen Color Circles, insgesamt also 35 Kombinationsmöglichkeiten.
Nur keinen Fehler machen…
Wenn es ums Auftragen geht, möchten Sie auf keinen Fall, dass die Farbkorrektur durch die Foundation scheint oder dass die Haut überkorrigiert und in einigen Bereichen zu hell wirkt. Deshalb ist es entscheidend, den richtigen Farbton zu treffen. Dafür ist es am besten, die Haut bei natürlichem, neutralem Licht zu analysieren.Verwenden Sie die Korrekturfarbe über dem Primer und unter der Foundation. Gehen Sie bei der Korrektur eines Hautmakels sorgfältig vor und benutzen Sie einen pflegenden Primer auf Wasserbasis für sensible Haut, wie zum Beispiel Ultra Underbase. Fixieren Sie stets jede Make-up-Schicht mit einem Puder, das farblich zur Foundation passt. Der häufigste Fehler bei Farbkorrekturen ist, dass sie nicht effektiv fixiert werden, sich die Farben also vermischen und die Haut schließlich eigenartig und schmutzig aussieht.
Ein weiterer häufiger Fehler tritt oft im Augenbereich auf. Diese Hautpartie ist dünner. Wenn zu viel Make-up aufgetragen wird, kann die Person älter wirken. Deshalb müssen feine Schichten appliziert werden. Probieren Sie dafür Make-up Blend kombiniert mit Cremes, um die Deckkraft zu verdünnen und die Foundation transparenter wirken zu lassen. Ihr Mantra für die gesamte Farbkorrektur sollte grundsätzlich „weniger ist mehr“ lauten – zu viel Korrektur kann nämlich das Gegenteil bewirken und die Aufmerksamkeit auf die Bereiche lenken, die Sie kaschieren möchten. Setzen Sie die Korrektur maßvoll ein und verblenden Sie sie gut.
Sobald Sie die Grundlagen der Farbkorrektur beherrschen, werden Sie schnell feststellen, dass es unendlich viele Vorteile gibt. Zum Beispiel benötigen Sie dank der ausgleichenden Wirkung weniger Foundation und Concealer – das ist insbesondere bei hochauflösenden Kameraaufnahmen von Vorteil. Oftmals wirkt dick aufgetragenes Make-up durch die Kameralinse schwer und klumpig.
Die Farbkorrektur ist eine simple, aber vielseitige Technik für Make-up Artists. Wenn Sie diese beherrschen, wird aus Ihrer guten Arbeit ein spektakuläres Ergebnis. Aber gehen Sie dabei mit Sorgfalt und Feingefühl vor, rät Paul Merchant: „Es ist wichtig, realistische Erwartungen an der Korrektur von Hautproblemen zu haben, wie etwa bei Narben oder erhabenen Muttermalen. Eine Farbkorrektur ändert die Farbe, nicht die Textur – sie kaschiert keine Falten oder erhabenen Bereiche, aber sie kann extrem effektiv zum Kaschieren von farblichen Hautproblemen eingesetzt werden und Leben verändern, nicht nur einen Look.“